samedi 11 septembre 2010

“In Aarau fällt man als Schwarzer auf”

Olivier Cayo, source Aargauer Zeitung Während des Gesprächs mit Olivier Cayo im «Starbucks» im Kasinopark in Aarau winken ihm immer wieder Bekannte zu, zwei Freunde kommen an den Tisch, fragen, ob er abends etwas mit ihnen unternehmen will. Der 22-jährige Student fühlt sich in Aarau zu Hause.

Warum wollten Sie unbedingt Deutsch lernen?

Olivier Cayo: Das war für mich der erste Schritt der Integration, ich habe es anfangs mit Französisch und Spanisch versucht. Dann habe ich gemerkt, ich muss Deutsch lernen, wenn ich mit den Menschen hier kommunizieren will. Deutsch war der Schlüssel.

Hat Ihnen nur die Sprache die Tür in die Schweizer Gesellschaft geöffnet oder waren es noch andere Dinge?

Cayo: Der nächste Schritt war, den Mut zu haben, mit den Leuten zu sprechen. Es nützt nichts, eine Sprache zu beherrschen und dann allein dazusitzen. Der Austausch hat mir geholfen, mein Deutsch zu verbessern. Ich habe auch die Menschen und die Schweizer Mentalität kennen gelernt.

Und wie sind die Schweizer?

Cayo: Man kann nicht sagen, alle sind so, aber es ist schon eine Frage der Mentalität. Schweizer sind reservierter, sie brauchen länger, um jemanden kennen zu lernen. Zuerst sagen sie «Grüezi», beim nächsten Mal vielleicht «Wie geht es Ihnen?», dann «Heute ist es kühl» und erst dann erzählen sie von sich selbst.

Zur Person

Olivier Cayo kam vor fünf Jahren von der Elfenbeinküste in die Schweiz. Der Asylbewerber konnte an der Alten Kantonsschule Aarau die Matur machen, spricht fliessend Deutsch und will an der Uni Neuenburg Jus studieren. Vor zwei Wochen erhielt er den Bescheid, dass sein Asylgesuch abgewiesen wurde. Ein Härtefallgesuch ist nun seine letzte Chance. (ju)

Ist das in der Elfenbeinküste anders?

Cayo: Ja, dort ist es viel einfacher, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich kannte das gar nicht.

Haben Sie sich angepasst?

Cayo: Nein, aber ich habe gelernt, mit den Menschen umzugehen.

Was war für Sie hier am schwierigsten zu verstehen?

Cayo: Am meisten verletzt hat mich das Bild, das die Menschen von Afrika haben, dass sie mit diesem Kontinent nur Armut und Krieg verbinden. Darum habe ich meine Maturarbeit über afrikanische Literatur verfasst und hoffe, dass das zu einem Austausch beiträgt. Armut und Krieg sind ein Teil, aber nicht die ganze Realität. Ich glaube, es würde Afrika mehr helfen, auch Bilder eines 80 Jahre alten Ex-Bankiers mit seinem Mercedes zu zeigen anstelle von hungernden Kindern. Viele Schweizer haben mich gefragt, ob es bei mir zu Hause normale Strassen gibt und einen Flughafen.

Hat Sie das geärgert?

Cayo: Es hat mich schockiert, aber nicht geärgert. Es ist Teil des Austausches. Darum sollte man Menschen auch nicht in Schubladen stecken. Ich habe mit Freunden über Lösungen fantasiert, wie man Afrika und Europa besser machen könnte.

Können Afrikaner besser kommunizieren als Schweizer?

Cayo: Nein. Ich denke, im Grunde sind wir alle gleich, egal woher wir kommen. Kommunikation ist eine Sache der Erziehung nicht der Herkunft.

Welche Tipps würden Sie jemandem geben, der sich integrieren will?

Cayo: Er soll keine Angst haben, zu sagen, was er denkt, und offen sein, zu den Leuten gehen und mit ihnen sprechen. Integration funktioniert nicht in eine Richtung, sondern nur gegenseitig nach dem Prinzip «Ich gebe dir und du gibst mir». Integration hat auch viel mit Neugier zu tun und Interesse an humanistischen Ideen.

Was können Schweizer und Afrikaner einander geben?

Cayo: Ich habe viel gelernt aus dem Buch der französischen Politikerin Rama Yade, «Noirs de France». In Frankreich fällt man als Schwarzer nicht auf, in Aarau schon. Natürlich gibt es auch in Frankreich Probleme, meistens hat es mit Angst zu tun, Angst etwas zu verlieren. Das Buch von Yade, die inmitten von Europäern lebt, hat mir gezeigt, wie uns unsere Unterschiede stärker machen und welcher Reichtum das ist.

Was macht diesen Reichtum aus?

Cayo: Ich bin in einem Land aufgewachsen, in dem viele Ausländer leben. Doch das war nie ein Thema. Ich habe gelernt, keinen Unterschied zwischen den Rassen zu machen. Es war ein Schock, als zum ersten Mal hier in der Schweiz jemand zu mir sagte «Hey Neger».

Wie gehen Sie damit um?

Cayo: Ich lasse mich nicht darauf ein. Ich könnte mit Rache reagieren, doch wer mit Rache anfängt, wird nie satt und will den anderen nur noch mehr verletzen. Für mich zählt, dass ich Freunde habe, die mich schätzen. Rassismus ist eine Krankheit.

Wann haben Sie sich in Aarau zu Hause gefühlt?

Cayo: Vom ersten Tag an. Ich ging spazieren, es war wie ein Déjà-vu, als wäre ich schon mal hier gewesen. Ich dachte: «Das ist mein Zuhause.» Ich glaube, mein Prozess hat viel mit dieser Einstellung zu tun, ich war von Anfang an bereit von anderen zu lernen und sie von mir lernen zu lassen.

Vermissen Sie Ihre Heimat nicht?

Cayo: Ich vermisse die Elfenbeinküste als Ganzes. Viele haben mich gefragt, warum ich nicht mehr von meinen Eltern erzähle. Am Anfang war es schwierig hier für mich, und ich dachte, meine Eltern tragen die Schuld. Mittlerweile bin ich reifer geworden, und das hat sich verändert. Aber das, was ich mir hier aufgebaut habe, habe ich allein geschafft, ich habe hier nicht eine Familie, sondern ganz viele Familien. Wenn ich Freunde necken will, sage ich: «Ich bin mehr Schweizer als du.»

Warum?

Cayo: Ich frage sie dann, wie viele Kantone der Schweiz sie schon gesehen haben. Ich war schon in 20 Kantonen. Auch das hat mit Integration zu tun. Ich habe die Elfenbeinküste nicht vergessen, ich vermisse meine Kindheit dort, die sehr schön war, ich habe dort meine erste Liebe getroffen und ich denke, ich werde irgendwann zurückgehen und dort sterben. Aber Integration bedeutet, auf einen Teil seiner Vergangenheit zu verzichten. Tut man das nicht, bleibt man immer unter seinesgleichen. Ich verneine meine Heimat nicht, sie bleibt ein Teil meines Lebens, aber mittlerweile hat die Schweiz eine grosse Präsenz in meiner Persönlichkeit.

Weil Sie hier die Liebe gefunden haben?

Cayo: Die Liebe spielt eine grosse Rolle, meine Freundin ist die wichtigste Person in meinem Leben. Aber meine Integration hat nicht mit der Liebe angefangen, es war sogar eher umgekehrt, dass die Integration mich zur Liebe geführt hat.

Irena Jurinak in der Aargauer Zeitung

Ce requérant ivoirien menacé d’expulsion qui émeut jusqu’à l’UDC

Olivier Cayo, depuis cinq ans en Suisse, est un modèle d’intégration. Son cas secoue Aarau. Yvan Perrin estime qu’il a le droit de rester.

Olivier CayoOlivier Cayo et ses tresses rastas soulèvent les passions à Aarau. Requérant d’asile ivoirien de 22 ans, il vient de recevoir une décision négative du Tribunal administratif fédéral, a souligné la semaine dernière l’Aargauer Zeitung. Son recours balayé, il devrait quitter la Suisse dans quelques jours. Un sort que beaucoup de requérants connaissent. Mais à Aarau, sa situation émeut: le jeune homme arrivé de sa Côte d’Ivoire natale à l’âge de 17 ans, parce que sa mère faisait partie de l’opposition, est un modèle d’intégration. Il vient de passer son bac avec une note de 4,8 et son travail de maturité sur la littérature africaine a été gratifié d’un 6. Très studieux, il n’aurait d’ailleurs aucun antécédent judiciaire.

Son dernier espoir: que Berne accepte de le considérer comme un «cas de rigueur» et lui octroie un permis de séjour. Comme Musa Selimi et sa famille, que Berne voulait dans un premier temps expulser après 20 ans de vie à Genève.

Pour soutenir Olivier Cayo, un groupe Facebook a été créé; plus de 800 courriels lui ont été envoyés. Margrit Stamm, professeur en sciences de l’éducation à l’Université de Fribourg, comptait l’inviter à un séminaire comme modèle d’intégration. Elle vient d’écrire au Tribunal fédéral en sa faveur. Même le conseiller national UDC Ulrich Giezendanner, argovien, est entré dans la danse. «Il est injuste et inhumain de laisser quelqu’un passer sa matu, de faire traîner son cas aussi longtemps et ensuite de le renvoyer à la maison», a-t-il déclaré à Sonntag.

But atteint en novembre

Olivier Cayo, qui s’est inscrit à la faculté de droit de Neuchâtel, semble lui-même surpris par cet élan de solidarité et peu enclin à pavaner devant les médias. Il se trouve dans une situation délicate: menacé d’expulsion, ce n’est qu’en novembre qu’il aura atteint ses cinq ans de présence en Suisse, un des critères nécessaires pour être considéré comme un «cas de rigueur».

Procédures trop longues

Contacté, Yvan Perrin, vice-président de l’UDC, n’hésite pas une seconde à l’énoncé de son cas: Berne doit faire un geste. «Cela m’irrite de constater que des étrangers qui se comportent mal restent en Suisse alors que l’on somme d’autres, parfaitement intégrés et de bonne volonté, de partir. Nous agissons mal dans les deux sens! Expulsons d’abord ceux qui posent problème et souhaitons la bienvenue aux autres!», déclare-t-il.

Mais à partir de quand quelqu’un peut-il être considéré comme bien intégré? Doit-on privilégier Olivier Cayo, dont Berne n’a pas voulu comme réfugié politique, simplement parce qu’il s’est montré brillant à son travail de maturité? Yvan Perrin: «Il est difficile d’établir des critères précis et il y a forcément une zone grise. Mais pour moi, ce garçon apparemment sans problèmes peut être considéré comme un cas de rigueur. Les cantons ne font d’ailleurs pas assez usage de ce droit de présenter des dossiers particuliers et Berne n’est pas assez flexible: c’est un vrai problème.»

Yvan Perrin a déjà tenu un discours similaire en soutenant, à Neuchâtel, Révérien Rurangwa, victime du génocide rwandais, depuis de longues années en Suisse, mais auquel Berne a toujours refusé d’accorder le statut de réfugié. «C’est un type bien. Au lieu de lui faire des tracasseries, Berne devrait lui permettre de rester en Suisse et se concentrer sur les cas qui posent vraiment problème.»

Le conseiller national Antonio Hodgers (Verts/GE) réagit de façon similaire à l’évocation du cas Cayo. Et pointe du doigt la longueur des procédures d’asile qui donnent à l’immigré l’illusion d’être accepté en Suisse, tout en restant «sur le paillasson, en étant ni dedans ni dehors». Il se dit prêt à un compromis: accepter que les décisions soient prises plus rapidement pour qu’en échange aucun requérant au casier judiciaire vierge ne soit expulsé au-delà de quatre ans. «Une décision plus rapide est aussi dans l’intérêt du requérant: il sait au moins à quoi s’en tenir», précise-t-il.

Un article de Valérie de Graffenried dans le Temps

“Je n’ai pas trompé mon monde”

Sans-papiers, Washington Allauca n’a jamais nié avoir une autorisation prenant fin au terme de ses études. Il explique ce qui l’a poussé à rester en Suisse.

Washington Allauca 2 Washington Allauca ne l’a jamais caché. Fin 2008, le canton a proposé de lui octroyer une tolérance pour qu’il puisse terminer ses études d’ingénieur à la HEIG d’Yverdon. Une fois ce délai passé, il redevenait officiellement un sans-papiers.

Le cas de cet Equatorien de 38 ans suscitait le débat dans les milieux politiques et professionnels de l’ingénierie (24 heures de jeudi et de vendredi). C’est que ce père de famille a signé en six mois deux contrats de travail et une promesse d’emploi dans un contexte de pénurie d’ingénieurs en génie civil. Interrogé avant-hier sur ce cas, le chef du Département de l’économie, Jean-Claude Mermoud, expliquait qu’il regrettait d’avoir été aussi tolérant. Pour lui, Washington Allauca avait «donné sa parole» au moment où le canton le laissait terminer ses études. Il devait quitter le territoire à la fin de son école. Qu’en est-il de cet accord?

Hier, le conseiller d’Etat précisait: «Il a signé un engagement écrit qui disait qu’il était autorisé à rester jusqu’à la fin de ses études.» Pour Jean-Claude Mermoud, ce cas est clair. «Il a déjà fait des demandes qui ont été refusées.»

Une réalité complexe

Pour Washington Allauca, la réalité n’est pas si simple. «Je ne peux pas reprocher ces paroles à M. Mermoud. Je n’ai jamais nié que je devais partir après mes études. Sauf que le marché du travail m’a poussé à faire une demande de permis de travail. Je n’ai pas l’impression d’avoir trompé mon monde. En septembre 2009, j’avais déjà rendu mon appartement, j’étais prêt à partir car j’étais sans permis. J’ai simplement attendu une réponse définitive.»

Rappel: en 2007, alors qu’il passe de l’EPFL à la HEIG d’Yverdon, Washington Allauca est toujours en attente d’une réponse pour sa demande de permis humanitaire. A la fin de l’année, l’Office des migrations à Berne lui refuse le titre de séjour. Il fait recours. «J’ai contacté le ministre François Marthaler, qui a compris ma situation au vu de la pénurie d’ingénieurs. On m’a alors proposé de stopper mon recours pour le permis humanitaire. Et on m’a octroyé une tolérance du canton pour terminer mon école à Yverdon. Tout s’est passé très simplement, j’ai signé un papier qui disait que je pouvais rester en Suisse jusqu’à la fin de mes études.»

Il a ainsi le droit de rester jusqu’à fin septembre 2009. Hasard du calendrier, Washington Allauca présente sa défense de diplôme trois semaines avant ses camarades et avant la fin du délai de la tolérance du canton. «J’ai alors voulu savoir si un profil comme le mien avait une chance sur le marché du travail. Et j’ai immédiatement trouvé un emploi…»

Toujours dans l’attente

Le patron de la société biennoise lui présente un ingénieur péruvien qu’il vient d’engager dans les mêmes circonstances, et lui propose de faire pour lui les démarches à Berne. A Bienne, les quotas sont épuisés. L’ODM demande un nouveau contrat de travail d’un autre canton pour continuer la démarche. Sans problème, l’Equatorien trouve un nouvel emploi. «On m’a alors demandé de contacter le Service de l’emploi vaudois, qui ne voulait rien savoir de ma situation. Jusque-là, personne ne m’avait dit que je devais partir puisque mon dossier était examiné.»

Pascale Burnier dans 24 Heures

Les musulmans américains voient monter l’islamophobie

Les Etats-Unis commémorent le 9e anniversaire des attentats du 11 septembre sur fond de polémique autour du projet de mosquée à Ground Zero, tandis que la menace du pasteur Terry Jones de brûler le Coran plane toujours. Eclairage avec un des responsables du Conseil sur les relations islamiques et américaines (CAIR) à Washington.

Terry Jones 

Ultime rebondissement. Hier soir, le pasteur américain Terry Jones, à l’origine de l’initiative de brûler le Coran, donnait deux heures à l’imam Feisal, promoteur du projet de mosquée à Ground Zero, pour donner son accord sur un changement de site. A l’issue de l’ultimatum, et à l’heure où nous mettons sous presse, l’imam ne s’était pas manifesté et le révérend Jones n’avait pas dévoilé ses intentions.

Ahmed Rehab, l’un des responsables du Conseil sur les relations islamiques et américaines (CAIR) à Washington, revient sur cette polémique devenue planétaire et sur l’islamophobie ambiante qui règne aux Etats-Unis.

– Est-il difficile d’être musulman aujourd’hui aux Etats-Unis?

– C’est compliqué. Nous sommes à un tournant. Nous voyons aujourd’hui l’expression d’une islamophobie qui était sous-jacente depuis longtemps. Les Américains réalisent l’islamophobie qu’il y a chez eux, et nous espérons qu’ils vont s’y attaquer comme on s’attaque à une maladie.

– Dans ce contexte, l’idée de faire construire une mosquée à deux pas de Ground Zero était-elle une mauvaise idée?

– Au contraire, je pense que c’était la meilleure idée possible, parce qu’Al-Qaida nous a aussi attaqués le 11 septembre 2001. Des musulmans sont morts ce jour-là et, en plus, notre religion a été prise en otage. Cette mosquée est l’expression de notre appartenance aux Etats-Unis, une sorte de revendication identitaire. Les opposants qui parlent de mosquée de la victoire comme si nous avions conquis un territoire ne peuvent pas être sérieux. Al-Qaida ne sera pas la bienvenue dans cette mosquée.

– Mais comprenez-vous que des Américains, et notamment des familles des victimes, trouvent ce projet déplacé?

– Je comprends, mais je ne suis pas d’accord. Il n’y a aucun lien entre la mosquée et le 11 septembre. C’est même tout le contraire. Toutes les familles de victimes ne sont d’ailleurs pas opposées au centre islamique. Cette polémique a été exagérée.

– Certains Américains comparent le projet de Terry Jones à la pratique, courante dans certains pays arabes, qui consiste à brûler le drapeau américain.

– Nous parlons de deux choses différentes. Ces pratiques ont lieu dans d’autres pays, pas aux Etats-Unis. Personne n’oserait brûler le drapeau américain ici. Et vous ne verrez jamais un musulman brûler une Bible, car les musulmans considèrent que c’est un livre saint.

– Et que dites-vous aux musulmans de l’étranger qui ne comprennent pas qu’on puisse brûler des Corans sans que le gouvernement intervienne?

– Je pense que les musulmans du monde entier savent faire la différence. Je ne crois pas qu’ils en veulent au gouvernement Obama. Ils en veulent surtout au pasteur Terry Jones.

Jean-Cosme Delaloye dans 24 Heures

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Sarrazin quitte la Bundesbank, mais ses propos racistes font un tabac

Sarrazin Le départ de la Banque centrale de cet économiste accusé de racisme ne clôt pas le débat sur l’intégration. Bien au contraire.

La pression était devenue trop forte. Moins d’un mois après la sortie de son pamphlet Deutschland schafft sich ab (L’Allemagne court à sa perte) , dans lequel il dénonce «l’islamisation rampante de son pays», l’économiste Thilo Sarrazin a annoncé, jeudi soir à Potsdam lors d’une lecture publique, qu’il renonçait à son poste au directoire de la Bundesbank (Buba).

Presque simultanément, la Buba diffusait un communiqué affirmant que les parties étaient parvenues «d’un commun accord» à ce que l’économiste démissionne fin septembre.

Ce départ à l’amiable de Thilo Sarrazin de la Buba, un peu plus d’un an après son arrivée, arrange bien la classe politique. En effet, la banque avait saisi le président de la République Christian Wulff – seul habilité à le faire – afin qu’il démette Sarrazin. Mais le président avait renvoyé la balle au gouvernement d’Angela Merkel pour qu’il donne son avis.

Ses idées font mouche

Sarrazin éloigné de la Bundesbank, l’affaire est loin d’être terminée, tant les idées défendues par ce descendant de huguenots ont fait mouche, 50% des Allemands affirmant les partager, selon les sondages.

Dans son livre paru fin août, et qui est déjà un best-seller, Sarrazin affirme notamment que le pays «s’abrutit» en raison d’immigrés musulmans mal intégrés et peu éduqués. Il a également évoqué l’existence d’un «gène juif» dans une interview. Une provocation de trop dans un pays traumatisé par le nazisme.

Aussi politiquement incorrecte soit-elle, sa thèse – selon laquelle l’échec de l’intégration des étrangers n’est pas dû à «l’origine ethnique» mais «à la culture islamique» – trouve un grand écho dans un pays où vivent quelque 4 millions de musulmans, essentiellement d’origine turque. «Si j’ai envie d’entendre l’appel à la prière du muezzin, je vais en Orient», écrit ce provocateur-né, en disant craindre que ses petits-enfants ne vivent un jour dans un pays à majorité musulmane.

Où s’arrêtera l’effet Sarrazin? La question passionne l’Allemagne, et certains politologues n’excluent pas que, reprenant les thèses de cet ancien ministre des Finances social-démocrate de la ville de Berlin, un nouveau parti voie le jour. A droite de la CDU d’Angela Merkel, il recueillerait 18 à 20% des voix.

Bernard Bridel dans 24 Heures

L’affaire de Saint-Aignan, à l’origine des discours antiroms, se dégonfle

Un rapport met à mal la thèse de la légitime défense soutenue par le gouvernement et le gendarme accusé d’avoir tiré sur un nomade.

Voilà une affaire qui se dégonfle! Elle avait donné le coup d’envoi aux discours contre les Roms répétés tout au long de l’été par le président Sarkozy et son gouvernement.

En juillet dernier, une voiture force un barrage routier vers Saint-Aignan, dans le centre de la France. Un gendarme tire. Le passager situé à l’avant du véhicule est tué. Le gendarme invoque la légitime défense. La colère s’empare de la communauté des gens du voyage dont une partie met à sac le village de Saint-Aignan.

Aussitôt, Nicolas Sarkozy convoque une réunion d’urgence pour évoquer «les problèmes que posent les comportements de certains parmi les gens du voyage et les Roms». A l’issue de cette séance, le ministre de l’Intérieur Brice Hortefeux annonce que 300 camps de Roms seront détruits. Il s’est ensuivi une polémique qui a ému jusqu’au Vatican. Or, l’un des éléments qui a indirectement déclenché cette polémique – la légitime défense invoquée par la gendarmerie – risque de se révéler inexact. L’avocat de la famille du passager tué, Me Jean-Claude Guidicelli, vient d’annoncer que, selon le rapport de balistique, la thèse de la légitime défense ne tient plus. Le ministre Brice Hortefeux s’est d’ailleurs résolu à mettre le gendarme en examen. Une mesure dont il minimise l’impact.

C’est un élément de plus qui vient donner à ce contexte une dimension plus raisonnable, un contexte marqué par les amalgames hâtifs ainsi que par les propos aussi enflammés qu’imprécis.

Ce n’était pas un Rom

Tout d’abord, le fuyard tué n’était pas un Rom de Roumanie ou de Bulgarie, mais un membre des gens du voyage dont la famille est française depuis plusieurs générations. Or, cette affaire a été évoquée pour justifier une série d’expulsions contre… les Roms.

Ensuite, si ce rapport de balistique dit vrai, le véhicule occupé par les nomades français ne pouvait pas mettre en danger la vie des gendarmes. Dès lors, si les autorités s’étaient montrées moins péremptoires quant à cette légitime défense, il est probable que la réaction des proches du fuyard tué n’aurait pas atteint un tel paroxysme, même si la mise à sac d’un village ne peut être justifiée d’aucune manière.

Jean-Noël Cuénod, Paris, dans 24 Heures

L’extrême droite en passe d’entrer au parlement en Suède

Une formation d'extrême droite qui prône un renforcement de la lutte contre l'immigration pourrait faire son entrée au parlement suédois à la faveur des élections législatives du 19 septembre.

Ceci constituerait un changement politique majeur dans ce pays considéré comme l'un des plus libéraux au monde. Les Démocrates suédois peuvent espérer atteindre le seuil de 4% des voix, minimum requis pour avoir une représentation nationale, après leur poussée inattendue lors du précédent scrutin en 2006. Cette formation, que ses adversaires accusent de racisme, avait réuni 2,93% des suffrages il y a quatre ans.

Considérés comme une résurgence du Parti du peuple danois, apparu dans les années 70 au Danemark en s'opposant à la fiscalité, les Démocrates suédois mènent campagne sur le thème de la lutte contre l'immigration. Ce discours connaît actuellement une regain de popularité dans la classe politique au Danemark et en Norvège, mais également en Italie, en France et en Belgique, tandis qu'il est récurrent aux Pays-Bas et en Autriche.

Le Premier ministre, Fredrik Reinfeldt, à la tête d'une coalition de centre droit, a estimé cette semaine que les Démocrates suédois étaient un "parti d'extrême droite xénophobe et populiste" et a exclu toute idée d'une alliance. Selon un sondage paru vendredi, le gouvernement devrait conserver de justesse la main à l'assemblée qui compte 349 députés, même en cas d'arrivée d'élus de l'extrême droite. De précédentes enquêtes d'opinion suggéraient un résultat inverse qui placerait Reinfeldt dans une situation inconfortable avec les Démocrates suédois en position d'arbitres.

Le parti réfute les accusations de racisme

"Quand un gouvernement envisage de présenter un projet de loi, il pense évidemment à qui va le soutenir, il se demande si son seul espoir sera l'opposition ou les Démocrates suédois", explique Folke Johansson, professeur à l'université de Göteborg.

En attendant le scrutin, les dirigeants du parti affinent leurs discours et leurs arguments. Ils comptent réussir au niveau national la percée enregistrée dans la petite ville de Landskrona, dans le sud du pays. Cette localité de 40.000 habitants dont l'activité reposait jadis sur des chantiers navals aujourd'hui fermés, constitue un terreau fertile alors que le chômage connaît un taux élevé.

Le parti a en outre su réformer son image, se débarrassant de l'étiquette de mouvement réunissant des skinheads en blouson et bottes montantes, pour attirer une nouvelle génération d'adhérents à l'apparence beaucoup plus classique. Figure locale des Démocrates suédois, Svenny Hakansson, conseiller municipal de 77 ans, a des allures de grand-père aux manières avenantes. Son discours, en revanche, se situe dans la droite ligne des partis d'extrême droite. "Nous voulons réduire l'immigration. Nous voulons la ramener aux niveaux existants au Danemark ou en Finlande, soit environ 20%", explique Hakansson, dans les bureaux de son parti. Détaillant ce qu'il qualifie de "politique d'immigration responsable", cet ancien capitaine de port précise: "Nous souhaitons multiplier les expulsions d'immigrants auteurs de crimes."

L'islam est la cible privilégiée des critiques des Démocrates suédois qui évoque une religion incompatible avec les valeurs suédoises. "Nous disposons de la liberté de culte en Suède et nous l'aurons encore à l'avenir. Mais, je suis opposé à l'adaptation de la société à la minorité musulmane", déclare Jimmie Akesson, leader du parti. "Critiquer la politique d'immigration n'est pas être raciste. Ce n'est pas raciste de demander que la loi s'applique à tous de la même manière, il ne doit pas y avoir de droits particuliers pour certains groupes ethniques. Ce n'est pas du racisme, c'est du bon sens," conclut-il.

Pierre Sérisier dans le Nouvel Observateur

La France refuse d’accueillir un détenu algérien de Guantanamo

La France n'a pas prévu d'accueillir un troisième détenu algérien de Guantanamo. C'est ce que vient de déclarer le ministère des Affaires étrangères français, alors que Nabil Hadjarab, détenu depuis 8 ans à Guantanamo, et déclaré « libérable » par les Américains en 2007 vient d'adresser une lettre au président Sarkozy l'implorant de le recevoir sur le territoire français. Nabil Hadjarab a toute sa famille en France, un oncle en particulier qui est prêt à l'accueillir, mais il redoute un renvoi forcé vers l'Algérie.

C'est sa « dignité » qui est en jeu. Voilà ce qu'écrit Nabil Hadjarab dans sa lettre à Nicolas Sarkozy. Depuis mars 2008, ses avocats de l'organisation Reprieve ont adressé à la France quatorze courriers, demandant que Nabil Hadjarab puisse être rapatrié en France où vit sa famille.

Nabil est né en Algérie en 1979, il a été élevé en France, et son père s'est battu pour la France pendant la guerre d'Algérie. Tara Murray, avocate à Reprieve, organisation basée à Londres, regrette la réponse du Quai d'Orsay :

« Nous déplorons que le ministère français des Affaires étrangères donne ce genre de réponse, particulièrement dans un cas de désespoir comme celui de notre client Nabil Hadjarab qui demande au président Sarkozy de prendre une décision maintenant pour le sauver.

Un courrier resté sans réponse

Si Nabil n'est pas envoyé en France, il n'a nulle part où aller. Il ne peut pas retourner en Algérie, personne ne peut l'aider là-bas à reconstruire sa vie. Toute sa famille est en France. Après le rapatriement forcé d'un autre algérien Aziz Abdul Naji vers l'Algérie en juillet, Nabil est terrifié à l'idée d'être le prochain. Il n'y a rien qui puisse empêcher les autorités américaines de le renvoyer demain ».

Son oncle Ahmed Hadjarab, qui vit dans le nord de la France, avait lui aussi déjà adressé un courrier au président français en juin dernier, dans lequel il implorait l'accueil de Nabil en France, affirmant que lui-même pourrait s'occuper de lui, et rappelant l'engagement du père de Nabil auprès de la France. Ce courrier est resté sans réponse.

Selon l'organisation Reprieve, qui suit le cas de Nabil Hadjarab, la plupart des Algériens rapatriés de Guantanamo vivent dans la misère.

Un article trouvé sur RFI

Reprieve

Vers le site de l’organisation Reprieve